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12. September 2025 | 07:00 Uhr
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Kongress Careabout präsentiert AWO-Hitzeschutzprojekt

Pflegeeinrichtungen stehen zunehmend unter Druck, ihre Bewohner vor Hitze zu schützen. Dafür reichen Anpassungen im Alltag allein nicht aus – entscheidend sind bauliche Investitionen und faire Förderbedingungen. Beim BPA-Nachhaltigkeitskongress Careabout am 22. und 23. Oktober in Neumünster berichten Fachleute über praktische Lösungen. So stellt Elisabeth Olfermann vom AWO-Bundesverband das Projekt "Higela" vor, in dem hitzeresiliente Strukturen in der stationären Pflege erprobt werden. Ein Workshop beleuchtet zudem den Umgang mit Klimarisiken.

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Wie man hitzeresiliente Strukturen in der stationären Pflege schafft, zeigen die Ergebnisse des Higela-Projekts der AWO auf dem Nachhaltigkeitskongress Careabout

Extreme Temperaturen stellen die Altenpflege vor wachsende Herausforderungen. Ältere Menschen nehmen Hitze oft schlechter wahr, trinken zu wenig und können sich nicht ausreichend kühlen. Für sie können Hitzewellen deshalb zur ernsten Gefahr werden. Hitzeschutz ist deshalb kein Randthema, sondern fester Bestandteil einer nachhaltigen Versorgung. Einrichtungen reagieren bereits mit durchdachten Tagesabläufen, leichter Kost, guter Belüftung und intensiver Beobachtung. Auch die Empfehlungen des Qualitätsausschusses Pflege bieten Orientierung.

Doch viele Maßnahmen im Alltag reichen nur begrenzt aus. Ein nachhaltiger Schutz beginnt beim Gebäude selbst: Verschattung, kluge Raumkonzepte, Hitzeschutzverglasung oder die Umgestaltung von Außenbereichen sind hier entscheidend. Hierfür fehlen bislang verlässliche Fördermöglichkeiten. Private Anbieter sind beim Klimaanpassungsprogramm des Bundes weitgehend ausgeschlossen. Damit bleibt die Hälfte des Marktes außen vor, kritisiert der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste  (BPA). Der Verband fordert seit Langem, Investitionen in Hitzeschutz allen Trägern zugänglich zu machen.

Praktikerin präsentiert Dos & Don’ts für einen Hitzeschutzplan

Wie sich Einrichtungen konkret wappnen können, zeigt das Projekt „Hitzeresiliente und gesundheitsfördernde Lebens- und Arbeitsbedingungen in der stationären Pflege“, kurz Higela. Der AWO-Bundesverband hat es 2023 gestartet, unterstützt von der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit und dem BKK-Dachverband. Ziel ist es, die stationäre Pflege an extreme Hitzeperioden anzupassen. Beschäftigte werden geschult und es entstehen Maßnahmen zur Verhaltens- und Verhältnisprävention, die den Alltag und die Arbeitsbedingungen hitzeresilienter machen.

Am 22. Oktober um 15 Uhr berichtet Projektleiterin Elisabeth Olfermann auf dem Kongress Careabout darüber. In ihrem Vortrag geht sie unter anderem auf die Dos & Don’ts bei der Einführung eines Hitzeschutzplans ein und beleuchtet den Einsatz von Hitzeschulungen.

Neben der direkten Anpassung in Einrichtungen rückt der Kongress auch die langfristigen Klimarisiken in den Fokus. In einem Workshop, der am 22. Oktober von 13:45 bis 14:45 Uhr stattfindet, zeigen Fabian Konopka und Julia Natalie Timmerbeil von Funk Consulting, wie Pflegeeinrichtungen ihre Verwundbarkeit systematisch analysieren können. Mithilfe von Klimaszenarien, Resilienzanalyse und Business Continuity Management lassen sich Risiken erkennen und steuern. Timmerbeil, Expertin für die Integration von ESG-Themen in Steuerungsprozesse, betont die Verbindung von ethischer Verantwortung und betrieblicher Sicherheit.

Der Nachhaltigkeitskongress Careabout findet am 22. und 23. Oktober im schleswig-holsteinischen Neumünster statt. Er widmet sich Fragen rund um Klimaanpassung, Ressourcenschonung und soziale Verantwortung in der Pflege. Care vor9 verlost fünfmal zwei Kongresstickets für die Careabout Innovation Days. Teilnahmeschluss ist heute.

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