Pflegebedürftige werden finanziell oft ausgebeutet
Pflegebedürftige werden finanziell oft ausgenutzt, ausgebeutet, bestohlen oder betrogen. Das geht aus einer Befragung von rund 1.000 Angehörigen des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) hervor. 37 Prozent berichten von mindestens einem Fall von versuchtem oder vollendetem Betrug oder Trickdiebstahl. In jedem fünften Fall entstand am Ende tatsächlich ein finanzieller Schaden.
 
                                                    iStock/Daisy-Daisy
Weit verbreitet ist der Enkeltrick-Betrug, bei dem sich Kriminelle am Telefon als Verwandte ausgeben, um an Geld zu gelangen
Außerdem berichten 16 Prozent der pflegenden Angehörigen von Verdachtsfällen auf finanziellen Missbrauch innerhalb der letzten zwölf Monate. Das bedeutet: Personen aus dem Kreis von Familie, Freunden und Nachbarn oder etwa aus einem Pflegedienst wurden verdächtigt oder beschuldigt, sich an Pflegebedürftigen finanziell bereichert zu haben. Unter Angehörigen von Demenzkranken berichten sogar 23 Prozent von solchen Verdachtsfällen.
Die Mehrheit der Befragten hat außerdem von fragwürdigen Geschäftspraktiken erfahren: Über die Hälfte (53 Prozent) der Angehörigen berichtet, dass mindestens einmal jemand versucht hat, ein Geschäft abzuschließen, das für das pflegebedürftige Familienmitglied unvorteilhaft war oder gewesen wäre. Jedem vierten Pflegebedürftigen ist daraus der Umfrage zufolge ein Schaden entstanden.
Das ZQP wurde vom Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) gegründet.