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5. August 2025 | 07:00 Uhr
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Kassen planen Studie zur gestiegenen Pflegebedürftigen-Zahl

Der GKV-Spitzenverband lässt untersuchen, warum die Zahl der Pflegebedürftigen seit 2017 so rasant gestiegen ist. Zahlreiche Krankenkassen haben 2024 bei der Präsentation ihrer Zahlen bereits darauf hingewiesen, dass sich der Anstieg nicht allein demografisch erklären lässt: Der neu eingeführte Pflegebedürftigkeitsbegriff mit seinen fünf Pflegegraden habe dazu geführt, dass es deutlich mehr Anspruchsberechtigte gibt.

Seit es die fünf Pflegegrade gibt, sind auch Menschen mit Demenz in der Regel leistungsberechtigt

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Diese Begründung greift auch der GKV-Spitzenverband auf: Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff sei "ein Meilenstein" gewesen, er habe die Leistungen ausgeweitet und verbessert, die Pflege richte sich jetzt besser am konkreten Bedarf aus. Seither würden auch Menschen mit demenziellen Erkrankungen durch die soziale Pflegeversicherung versorgt. 

Die Entwicklung seither wolle man sich nun "mit Hilfe der Wissenschaft mal genau ansehen", sagt der Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands Oliver Blatt. "Wir erhoffen uns dadurch wertvolle Information, die wir bei der Weiterentwicklung der Pflegeversicherung – auch mit Blick auf den von der Politik angekündigten Reformprozess – im nächsten Jahr einbringen wollen."

Spitzenverband: Die Frage ist, ob es andere Einflussfaktoren gibt

Der GKV-Spitzenverband hat das europaweit tätige Iges-Institut in Berlin mit der Studie beauftragt. Das Iges ist kein Unbekannter im Gesundheitswesen: Es hat zuvor schon eine Studie zur stambulanten Versorgung für den GKV-Spitzenverband erarbeitet – und für den Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) eine Kurzanalyse zum Thema Eigenanteilbegrenzung.         

Auf die Frage von Care vor9, welche Erkenntnisse eine Studie zur wachsenden Zahl von Pflegebedürftigen zutage befördern könnte – über die Tatsache der höheren Zahl von Anspruchsberechtigten hinaus –, heißt es beim GKV-Spitzenverband: Es sollen "auch weitere andere mögliche Einflüsse auf die Anzahl pflegebedürftiger Menschen untersucht werden". 

Kirsten Gaede      

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