Diskriminierung ausländischer Pflegekräfte keine Seltenheit
Pflegekräfte aus Drittstaaten erleben am Arbeitsplatz häufiger Diskriminierung. Das geht aus einer Befragung des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DEZIM) im Auftrag der Diakonie Baden-Württemberg hervor. Trotzdem sind nur knapp sieben Prozent unzufrieden mit ihrem Leben in Deutschland. 63 Prozent bezeichnen sich als zufrieden oder sehr zufrieden.
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Nur 31 Prozent der Befragten geben an, in der Öffentlichkeit noch nie Diskriminierung erlebt zu haben
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Knapp 44 Prozent der Befragten sagen, bei der Arbeit "manchmal", "oft" oder "sehr oft" diskriminiert worden zu sein. Ein ähnliches Bild zeigt sich im öffentlichen Raum: Nur 31 Prozent geben an, in der Öffentlichkeit noch nie Diskriminierung erlebt zu haben. In ländlichen Regionen und Kleinstädten kommt herablassendes, rassistisch gefärbtes Verhalten der Umfrage zufolge häufigere vor als in Großstädten. Auch auf Ämtern und Behörden hat mehr als ein Viertel der Teilnehmer mindestens gelegentlich Diskriminierung erfahren.
Größtes Problem sind die deutsche Sprache und die Wohnungssuche
Allerdings melden nur wenige Befragte (7%), die Diskriminierung erlebt haben, die Vorfälle ihrem Arbeitgeber, relativ wenige (24%) sprechen darüber mit Bekannten oder Freunden. Gefragt nach den größten Herausforderungen in Deutschland nennen auch nur knapp 21 Prozent Diskriminierung und Rassismus. Für die meisten, gut 65 Prozent, ist die deutsche Sprache die größte Herausforderung, gefolgt von der Wohnungssuche (43%), das Warten aufs Visum (32%), die Berufsanerkennung und die Qualifikation (25%) sowie das Kontakteknüpfen (24%) und der unsichere Aufenthaltsstatus (23%).
Trotz aller Widrigkeiten ist die große Mehrheit zufrieden mit ihrem Leben in Deutschland. 73 Prozent geben sogar an, dass ihre Lebenszufriedenheit seit ihrer Anfangszeit in Deutschland etwas (48%) oder sehr (25%) zugenommen hat.
Für den Report hat das DEZIM 232 zugewanderte Pflegekräfte in Baden-Württemberg online befragt und 16 Interviews geführt mit Experten aus Pflegeinstitutionen, lokalen Integrationsakteuren und zwei Azubi-Fokusgruppen.