Compassio setzt in Hamburg auf Pflege-Azubis aus Tunesien
Um dem Fachkräftemangel in der Pflege entgegenzuwirken, hat die Compassio-Seniorenresidenz in Hamburg-Harburg 28 junge Menschen aus Tunesien gewonnen, die ab sofort in der Einrichtung eine Ausbildung zur Pflegefachkraft absolvieren. Initiatorin des Projekts ist Einrichtungsleiterin Dorsaf Toukabri, gebürtige Hamburgerin mit tunesischen Wurzeln, die im Vorfeld bei den Kandidaten auf eine gute Vorbildung achtet.
Compassio
28 Azubis aus Tunesien hat die Compassio-Einrichtung nach Hamburg geholt
So verfügen alle Auszubildenden über das Abitur bzw. das tunesische Äquivalent für den höchsten schulischen Bildungsabschluss oder sogar über ein abgeschlossenes Studium. Damit die Verständigung mit Kollegen, Ausbildern und den Pflegebedürftigen klappt, sprechen alle ein gutes Deutsch auf dem Niveau B2. Sie alle haben sich bewusst für eine Karriere im Pflegeberuf in Deutschland entschieden und bringen laut Toukabri eine hohe Eigenmotivation mit. "Pflege funktioniert nur mit Leidenschaft”, sagt die Fachfrau, "deswegen setzen wir auf Menschen, die diesen Beruf wirklich wollen".
Viel Unterstützung bei der Integration
Die Compassio-Einrichtung in Hamburg-Harburg unterstützt die neuen Auszubildenden bei der Wohnungssuche, hilft bei Problemen in der Berufsschule und begleitet die jungen Menschen mit einer arabischsprachigen Praxisanleiterin, damit die Integration bestmöglich gelingt. Interessant: Rund 55 Prozent des neuen Personals sind Männer, was in der Pflege eher selten ist.
Mittlerweile hat sich das Modell der Hamburger Seniorenresidenz herumgesprochen: Allein über die Social-Media-Kanäle des Betriebs gehen täglich bis zu 35 Anfragen ein. Nicht nur aus Tunesien, sondern aus ganz Afrika.