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6. August 2025 | 07:00 Uhr
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Pflege Butler verzichtet auf Erhöhung der Eigenanteile

Pflege Butler will nächstes Jahr auf eine Erhöhung der Eigenanteile an seinen Standorten in Niedersachsen verzichten. "Wir merken, dass es den Kunden weh tut und sehen uns in der Pflicht umzudenken", sagt Alexander Cito Aufenacker (Foto), Geschäftsführer der Unternehmensgruppe. Tatsächlich seien schon Bewohner ausgezogen, weil es ihnen zu teuer wurde.

Wie will Pflege-Butler-Chef Aufenacker die Personalkosten gegenfinanzieren? Das werde im Unternehmen gerade noch diskutiert, sagt er

"Die voraussichtliche Tarifsteigerung von sechs Prozent im nächsten Jahr werden wir auf keinen Fall, wie in der Branche üblich, eins zu eins auf die Bewohner umlegen", sagt Aufenacker. Pflege Butler betreibt betreutes Wohnen, Pflegedienste und Tagespflege unter einem Dach in Niedersachsen, Hessen und Rheinland-Pfalz. Probleme bereiten die ständigen Erhöhungen der Eigenanteile vor allem den Bewohnern im ländlichen Niedersachsen, sagt der CEO, der bis Herbst 2024 bei Alloheim für die ambulanten Dienste und Tagespflegen verantwortlich war.

Wie Pflege Butler die weiter steigenden Personalkosten ohne Erhöhung der Eigenanteile gegenfinanziert, werde im Unternehmen zurzeit noch diskutiert. Fest stehe aber: Es lohne sich zu verhindern, dass Bewohner ausziehen. "Denn eine schlechte Belegungsquote ist ein schlimmeres Übel als steigende Personalkosten."               

Basiskosten beim betreuten Wohnen sind vergleichbar mit Eigenanteilen 

Grundsätzlich ließe sich einwenden, dass von Eigenanteilen gewöhnlich nur im Zusammenhang mit Pflegeheimen die Rede ist – und nicht mit Unternehmen wie Pflege Butler, die betreutes Wohnen kombiniert mit ambulanten Leistungen anbieten. "Bei uns gibt es auch Basiskosten für die Bewohner, die sie monatlich zahlen müssen, und die sind geringer als die Eigenanteile im Pflegeheimen", erklärt Aufenacker.  

Betreiber von ambulant betreutem Wohnen haben auch den Vorteil, dass sie die Leistungen der Behandlungspflege extra vergütet bekommen – wohl einer der Gründe, weshalb sich vor gut 15 Jahren Pflegeanbieter vermehrt für das Modell betreutes Wohnen kombiniert mit ambulanter Pflege zu interessieren begannen. "Das stimmt, wir haben dadurch eine höhere Flexibilität", sagt Aufenacker. "Aber die Korrespondenz mit den Kranken- und Pflegekassen sowie den Sozialämtern ist inzwischen so aufwendig, dass sich dieser Vorteil eigentlich nivelliert. Die Pflegeheime haben den Vorteil, dass bei ihnen die Abrechnung der Leistungen einfach viel standardisierter ist." 

Kirsten Gaede

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