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7. September 2025 | 17:48 Uhr
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Anerkennung ausländischer Pflegeabschlüsse steigt deutlich

Die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse in Deutschland nimmt weiter zu: Im Jahr 2024 wurden knapp 80.000 Anträge positiv beschieden, über 20 Prozent mehr als im Vorjahr, teilt das Statistische Bundesamt mit. Besonders häufig anerkannt wurden Abschlüsse im Bereich Pflege: Mit 32.500 Anerkennungen führt der Beruf der Pflegefachkraft die Liste an. Am stärksten vertreten waren Qualifikationen aus der Türkei, gefolgt von der Ukraine, wo sich die Zahl der Anerkennungen mehr als verdoppelte.

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Am häufigsten wurden 2024 die Berufsabschlüsse von Pflegekräften aus der Türkei und der Ukraine anerkannt

Die Zahl der in Deutschland anerkannten ausländischen Berufsqualifikationen wächst seit Jahren. Im vergangenen Jahr wurden 79.100 Anträge positiv beschieden, was einem Zuwachs von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Seit 2016 hat sich die Zahl damit mehr als verdreifacht. Damals lag sie bei 26.200.

Pflegeberufe dominieren

Besonders deutlich wird die Entwicklung im Pflegebereich. Mit 32.500 Anerkennungen entfielen 41 Prozent aller Verfahren auf den Beruf der Pflegefachfrau bzw. des Pflegefachmanns. Gegenüber 2023 stieg die Zahl um 19 Prozent. Damit bleibt die Pflege die mit Abstand größte Berufsgruppe bei den Anerkennungen. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Ärzte mit 11.000 Anerkennungen sowie Ingenieure mit 4.400.

Die meisten anerkannten Qualifikationen kamen 2024 aus der Türkei mit 9.200 Fällen. Die Ukraine rückte mit 6.400 Anerkennungen auf Rang zwei vor und verdoppelte ihre Zahl damit mehr als. Dahinter lagen Tunesien (5.300), Indien (4.900) und Syrien (4.300). Deutlich weniger Anerkennungen gab es hingegen aus Bosnien-Herzegowina und von den Philippinen. Diese gehörten 2023 noch zu den drei stärksten Herkunftsländern.

Fast alle Anträge erfolgreich

Auch die Gesamtzahl der Anträge erreichte 2024 einen neuen Höchststand. Rund 95.500 Anerkennungsverfahren wurden erfasst, mehr als doppelt so viele wie 2016.
Von diesen Verfahren konnten 81.900 und damit 86 Prozent abschließend bearbeitet werden. In 97 Prozent der Fälle fiel die Entscheidung positiv aus, nur drei Prozent wurden abgelehnt. Knapp drei Viertel der Verfahren gingen auf Neuanträge zurück, die im Jahr 2024 gestellt wurden.

87 Prozent der positiv beschiedenen Verfahren betrafen Qualifikationen aus Drittstaaten außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums. Dazu trug das beschleunigte Fachkräfteverfahren bei, das mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz eingeführt wurde. Es ermöglichte im Jahr 2024 rund 4.900 Anerkennungen aus Drittstaaten. 59 Prozent der Antragsteller waren Frauen, 41 Prozent Männer. Damit spiegelt sich in den Zahlen auch die starke Präsenz von Frauen in pflegerischen Berufen wider.

Thomas Hartung

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